Berliner – frisch gebacken

Neu in Berlin? Kennen wir. Auch wir haben uns mal gefragt, was eigentlich Dreiviertel neun bedeutet und beim Bäcker versehentlich Berliner bestellt. Inzwischen haben wir uns im Perma-Gewimmel eingelebt und dazugelernt.  In diesem Blog wollen wir Neuberlinern und denen, die es noch werden wollen,  unsere Sicht auf Berlin vorstellen – mit Betriebsanleitung und einem Spritzer Ironie.

Wir sind 150.000! (und das jedes Jahr)


Typisch Berlin? Hört doch mal rein …

Die Villa Liebermann am Wannsee

Liebermannvilla1Die Villa Liebermann ist ein Ort zum Ausspannen – und ein bisschen Bildung bleibt zweifellos haften.
Max Liebermann ließ 1909 ein Sommerhaus am Berliner Wannsee bauen. Haus und Garten sind streng geplant im Stil der neuen Sachlichkeit. Der 7000 m² große Garten wurde zum Motiv seiner Landschaftsmalerei. Haus und Garten sind restauriert und seit 2006 als Museum für Besucher geöffnet. Die Bilder wirken besonders, weil man parallel die Originalschauplätze inspizieren kann.
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Ab ins Grüne! Noch ist es ruhig am Langen See

ReiherLangerSeeEs ist kaum drei Wochen her, da amüsierten wir uns über die Eröffnung des Strandbads am Wannsee. Bei Schnee und Eis sprangen ein paar Mutige unter großem Medienrummel ins Wasser. Es schien, als wolle der Winter nie enden. Und dann – wir wissen gar nicht richtig, wie – war der Schnee von einem Tag auf den anderen geschmolzen. Weiterlesen

Geschichten unterm Sternenhimmel

Hier sollte der Mond zu sehen seinKohlrabenschwarz wird es um mich herum. Ich lehne mich zurück, halb sitzend und halb liegend starre ich in die Dunkelheit. Und plötzlich erstrahlt ein Sternenhimmel über mir, klar und wolkenlos. Die Sterne scheinen zum Greifen nah.
Und tatsächlich befinden sich die Lichtpunkte nur wenige Meter entfernt von mir – an der Kuppeldecke des Planetariums am Insulaner. Weiterlesen

Weit und breit nix. Der Berliner und sein Tempelhofer Feld

Drachen-BerlinEs ist wie in einer Wüste. Du läufst und läufst. Und unterwegs begegnet Dir: nichts. Kein Baum, kein Strauch. Nur Wind und Leere. Und ganz weit hinten, fast am Horizont, die Skyline einer dicht bebauten Stadt. Berlin. Hier gibt es aktuell zwei große Themen: der neue Flughafen, der keiner ist und in den Augen einiger Berliner auch gar keiner erst werden soll. Und das Tempelhofer Feld.

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Macht die Blätter wieder auf den Haufen, aber zackig!

DarthVader-in-BerlinDer Berliner hat sein Herz auf der Schnauze. Das ist nicht nur so ein Spruch, sondern trifft tatsächlich zu. Trotzdem sind wir jedes mal erstaunt, noch immer verwöhnt von den entspannten Rheinländern. So auch letzten Herbst, an einem schönen Novembertag. Meine Jungs freuten sich über einen Laubhaufen vor der Tür. Nix wie rein – Jungs eben. Und schon flogen die Blätter. Aber sie hatten die Rechnung ohne den Nachbarn gemacht. Der reißt das Fenster auf und ruft: „Macht die Blätter wieder auf den Haufen, aber zackig!“ Genau so ist das in Berlin. Weiterlesen

Berliner Schulen – eine Wissenschaft für sich

MatheBerlin ist hipp, aber die Berliner Schulen genießen bundesweit keinen besonders guten Ruf. Wenn mit einem Umzug nach Berlin ein Schulwechsel verbunden ist oder die Neueinschulung, muss man sich zwangsläufig mit dem Thema beschäftigen. Bekannte und Verwandte aus „Westdeutschland“ lassen meist kein gutes Haar am Berliner Schulsystem, das sie zwar nicht kennen, über das sie aber schon viel gehört haben. Jetzt finden außerdem gerade die Anmeldungen in den Grund- und Oberschulen statt. Dann folgt das aufreibende Warten bis zum April oder Mai. Es gibt also allen Grund, sich Gedanken über das Thema Schule zu machen, wenn man nach Berlin wechselt. Den Katastrophenmeldungen möchte ich ein paar beruhigende Worte gegenüberstellen.

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Große Schönheit scharf bewacht: die Nofretete im Neuen Museum Berlin

Hier sollte das Innere des Neuen Museums in Berlin zu sehen seinEs muss ein großer Augenblick gewesen sein, als der Archäologe Ludwig Borchart vor gut 100 Jahren seine Nofretete am Ostufer des Nils entdeckte. Jahrtausende verborgen in den Ruinen des Hauses eines Bildhauers der damaligen Stadt Achet-Aton kam die Büste während einer Grabungskampagne zum Vorschein: vollständig und farbig. Die schöne ägyptische Königin lebte mehr als 1300 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Obwohl sie nach heutigen Erkenntnissen nicht aus königlichem Hause stammt, heiratete sie den Pharao Echnaton und mischte selbst bei Regierungsfragen mit. Weiterlesen

Winter in Berlin – mein persönliches Norwegen

Mist, jetzt hat es mich doch erwischt. Dieses Jahr, hatte ich gedacht, komme ich nochmal davon. Gut, ich esse den ganzen Tag Süßigkeiten, bin schon um 10 Uhr vormittags müde und habe keine Lust auf irgendjemanden, aber einen Rest von Lebensfreude habe ich mir noch in die zweite Februarhälfte retten können.

Bild vom Friedrichshagener Friedhof

Kein Sonnenstrahl. Nirgends.

Aber dann hat sie doch zugeschlagen – diese bleierne Tristesse, dieses nie endende Grau, der Berliner Winter! Ganze 22 Sonnenstunden wurden in Deutschland im Januar 2013 gemessen; damit gehörte dieser Monat zu den sonnenärmsten der vergangenen Jahrzehnte. Hinzu kommen die extrem kurzen Tage in der Hauptstadt. Um 15.54 Uhr geht am 21. Dezember in Berlin die Sonne unter. Für einen Menschen, der seinem Biorhythmus nach erst am späten Vormittag in die Gänge kommt, entspricht das einem Lebensgefühl nahe am Polarkreis. In Köln immerhin hält sich die Sonne fast eine halbe Stunde länger am Himmel. (Dafür geht sie auch später auf, aber wen interessiert das schon…) Weiterlesen

Tropengefühle, wenn’s draußen kalt ist

Schmetterlinge-BiosphäreWer glaubt, dass es hier um das Tropical Island gehen soll, das mitten im Brandenburgischen liegt und jetzt auf Badeparadies statt Zeppeline setzt, liegt ganz falsch. Das Tropenparadies, das ich meine, liegt viel näher. Ein Palmenwald, riesige Schmetterlinge und ein Geysir, der den Besuchern einen gehörigen Schrecken einjagt – all das findet sich nur wenige Kilometer südlich von Berlin im schönen Potsdam. Weiterlesen

Bei Eiseskälte und Sonnenschein geht’s auf die Kufen

Hier sollte eine Eisfläche des Kaulsdorfer Sees zu sehen seinEs sind nur wenige Tage im Jahr, an denen das möglich ist: zwischen Wald und Wiesen auf Schlittschuhen über den See zu düsen. Am letzten Januar-Wochenende dieses Jahr war es soweit. Die drei Kaulsdorfer Baggerseen hatten eine dicke Eisschicht bekommen. Die Nacht davor ist klirrend kalt gewesen: bis minus 16 Grad im Osten von Berlin. An vielen Stellen war das Eis spiegelglatt. Da es die letzten Tage nicht geschneit hatte, lag die Fläche schimmernd vor uns. Weiterlesen